Man wollte damit das Auftreten der sogenannten "Streichholzbeinchen" eindämmen. Heute denke ich, dass eine Hauptursache dieser Missbildungen im Fehlen einer ausgewogenen Ernährung der Elterntiere liegt.
So aber gehörte es damals eben zum guten Ton seinen Tieren regelmäßig eine Dosis ultraviolettes Licht zu spendieren. Zu diesem Zweck wurde ein Strahler der Marke OSRAM Ultra-Vitalux angeschafft und auf einem ausrangierten Kamerastativ befestigt. Dieses etwas wacklige Gebilde wurde anschließend vor einem geöffnetem Terrarium aufgestellt und der Strahler für eine bestimmte Zeit eingeschaltet. War die Zeit um, zog man mit seiner Lampe weiter zum nächsten Becken und der Vorgang wiederholte sich.
Aus irgendeinem Grund, den ich heute nicht mehr weiß, verließ ich einmal kurz den Terrarienkeller. Bei meiner Rückkehr sass die eigene Frau vor dem Strahler und genoss die Wärme, die der 300 Watt starke Strahler abgab. Irgendwo musste sie gelesen haben, dass dem geplagten Mitteleuropäer in den dunklen Wintermonaten nicht genügend natürliches UV-Licht zur Verfügung steht.
Das Ergebnis der hauseigenen Strahlentherapie zeigte sich sehr bald. Die Gesichtshaut meiner Frau wurde rot, brannte ordentlich und sah nicht sehr gesund aus. Die Haut wurde nun mit diversen Cremes bearbeitet der Zustand hielt jedoch eine Weile an und besserte sich dann wieder.
Irgendwann wurde der Strahler, obwohl er auf so eindrucksvolle Weise seine Wirksamkeit unter Beweis gestellt hatte, eingemottet. Meine Frösche haben die UV-Bestrahlung damals immer ohne Schäden überstanden.